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WÜrdig und Recht

Cover Mein Dudelsack is supa!
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15 Tracks, veröffentlicht 2019.


  •  1    Ferdinand
    (T: Rian, M: Rian)

    Ferdinand Prohaska war ein Landstreicher ohne festen Wohnsitz, der sich um 1900 in Salzburg aufhielt. Er hat sich lautstark darüber aufgeregt, wegen Bettelns und Landstreicherei eingesperrt zu werden. Nach seiner Festnahme soll er auf offener Straße lautstark geschrien haben: „Ich scheiße auf Seine Majestät den Kaiser, auf unseren Herrgott und die Pfaffen“, der Kaiser solle ihn „am Hinternlecken“. Ferdinand wurde zu einem Jahr Kerkerhaft verurteilt. Was aus Ferdinand wurde, wissen wir nicht. Das, was wir über Ferdinand wissen, haben wir in dieses Lied gepackt.

    Damals 1906,
    Sein Leben schimmert wie verhext
    Mit Bettelei sein Geld verdient
    In Salzburg darum arretiert
    Ein Jahr schwere Kerkerhaft
    Kostet seine letzte Kraft
    Der Obrigkeit ein Dorn im Aug‘
    Bei der Verhaftung schreit er ganz, ganz laut

    Ich hoff‘ Seine Majestät versteht, was ich sagen will
    So schleiche er sich
    Verdünnisier dich, spring auf ein Staubkörnchen rauf
    Auf dass dich der Wind weit verwehen tut

    Ferdinand der Landstreicher!

  •  2    Tuten und Blasen
    (T: Filia, M: Filia)

    Holde Maid Ihr habt von Tuten und Blasen keine Ahnung
    Darum habt Ihr‘s im Leben auch schwer
    Holde Maid Ihr habt von Tuten und Blasen keine Ahnung
    Also lernt das bittesehr

    Tuten und Blasen
    Keine Ahnung von Tuten und Blasen
    Keine Ahnung wie man‘s richtig macht

    Alle Eure Freunde haben Ahnung von Tuten und Blasen
    Denn sie haben sich ins Zeug gelegt
    Alle Eure Freunde haben Ahnung von Tuten und Blasen
    Und wie man sich und die Welt bewegt

    Nicht einmal der Adel hat Ahnung von Tuten und Blasen
    Denn der hat andere dafür
    Geh zu einem Spielmann, der hat Ahnung von Tuten und Blasen
    Und wenn du ganz lieb fragst, zeigt er es dir

  •  3    Laridé
    (T: Rian, M: Trad./Rian)

    Komm einmal näher, Schöne, komm doch einmal zu mir her

    Sei doch nicht so schüchtern, du Kleine, komm doch einmal zu mir her
    Sei doch nicht so schüchtern, du Kleine, tanzen wir gemeinsam den Laridé

    Sieh mir in die Augen, Schöne, ich gefalle dir doch wirklich wohl

    Nun werte Lady, hör zu, ergreife endlich meine Hand

    Jetzt komm endlich näher, Schöne, komm doch endlich zu mir her

    Ich danke dir unendlich, Schöne, du wirst es sicher nicht bereu’n
    So sei niemals mehr schüchtern, du Kleine, komm doch immer zu mir her
    So sei niemals mehr schüchtern, du Kleine, tanzen wir gemeinsam den Laridee

  •  4    Hofnarr
    (T: Filia, M: Filia)

    Der Hofnarr ist ein armes Schwein, und schenkt sich Wein in der Taverne ein
    Denn was er tut und was er macht, nur keiner über seine Witze lacht

    Hey ho, die Gläser hoch, wir stoßen an auf den armen Mann
    Hey ho, die Gläser hoch, wir stoßen auf den Hofnarr‘n an, denn
    Heute ist‘s uns einerlei, denn heut ist schon der Tag vorbei
    Die Gläser hoch, wir stoßen an, wir stoßen auf den Hofnarr’n an

    Der Hofnarr springt am Tisch sodann, und alle Leute seh’n ihn an
    Sein Treiben dort wird immer bunter, da springt er schon vom Tisch hinunter

    Der Hofnarr zeigt ‘nen Murmeltrick, das finden auch die Damen schick
    Die Maid ihm darauf eine knallt, weil die Murmel in ihren Ausschnitt fallt

    Der Hofnarr ist ein armer Tor, jetzt ist er klüger als zuvor
    Denn Wein allein ja reicht wohl nicht, für ein lachendes Gesicht

  •  5    Lasst mich ein
    (T: Filia, M: Filia)

    Am Tor hab‘ ich schon lang gewartet, die schöne Stadt vor mir
    Mein Lumpenleben ist ausgeartet, jetzt bin ich wieder hier
    Lasst mich ein, lasst mich herein, ich will nicht mehr vogelfrei sein

    Vor der Schenke steh‘ ich lang, will mich nur hier vergnügen
    Die Wirtin sagt: Du kommst nur rein, wenn wir zusammen pflügen
    Lasst mich ein, lasst mich herein, ich muss vorher noch betrunken sein

    Nach der Wirtin seh‘ ich noch ein Mädel wunderschön
    Ich sag zu ihr, nicht ohne Scham: Willst du mein Lager sehn
    Lasst mich ein, lasst mich herein, lass mich heute mal dein Spielmann sein

    Nach dem Mädel wanke ich nach Haus zu meiner Frau
    Mit Nudelholz steht sie schon da, dass ich mich nicht mehr weiter trau
    Lasst mich ein, lasst mich herein, ich will ab jetzt auch brav sein
    Lasst mich ein, lasst mich herein, ich will nur ein bisschen frei sein

    Die Stadt hat mir kein Glück gebracht ich glaub ich muss jetzt geh‘n
    Weil ich mich nach so vielem Pech nach meinen Lumpen seh‘n

    Lasst mich raus, lasst mich hinaus, diese Stadt ist schon von fern ein Graus

  •  6    Herzenfresser
    (T: Rian, M: Rian)

    Das Lied beruht auf einer wahren Geschichte, die sich im 18. Jahrhundert in der Steiermark zugetragen hat. Der Knecht Paul Reininger glaubte, dass er sich durch den Verzehr von Jungfrauen-Herzen unsichtbar machen könne. Die Dienstmagd Magdalena Angerer war sein letztes Opfer. Im Besitz Reiningers fand man eine Truhe mit der Hälfte eines kleinen menschlichen Herzens. Letztendlich wurde er nach Graz auf den Schlossberg überführt, wo er in Haft verstarb.

    Magd Magdalena allein, alleine, Magd Magdalena allein im Wald
    Magd Magdalena allein, alleine, ganz allein, allein im Wald
    Spurlos verschwunden blieb die Kleine, verschwunden für zwei Wochen lang
    Spurlos verschwunden blieb die Kleine, für zwei Wochen lang

    Herzenfresser - Aberglaube, Irrsinn und tödlicher Wahn

    Dann eines Tages ein schlauer Bauer, am Heimweg seines Kirchengangs
    Vernahm ein lautes Rabengeschreie, neugierig näherte er sich an
    Der Bauer dann dort das Versteckte entdeckte, der Beweis eines dunklen Rituals
    ‘Ne Mädchenleiche aufgeschnitten, vom Bauch aufwärts, hoch bis zum Hals

    Fünf Wochen später kam ein Hinweis, es folgte die Klärung der Gräueltat
    Es war Knecht Paul der Kartenspieler, dieser kam weit ab vom rechten Pfad
    Man fand bei ihm daheim in einer Truhe, die blutigen Kleider der ermordeten Magd
    Es fand sich auch ein halbes Herzlein, der traurige Rest seiner Menschenjagd

    Vom Aberglauben stark besessen lebte Knecht Paul stets in dem Wahn
    Wenn man nur hat Menschenherzen gegessen, dass man dann unsichtbar werden kann

    Es folgte der Schuldspruch, dann der Kerker
    Hoch auf dem Schlossberg grimmige Haft
    Gezüchtigt wurde er, der Herzenfresser
    bis ihn dann der Tod – Muerte! - hat hinweggerafft

  •  7    Seefahrer
    (T: Filia, M: Filia)

    Wir sind Seeleut von nah und fern, und mögen doch euer Blut so gern
    Auf unsern wilden Kaperfahrten, kann schnell einer ins Pech geraten

    Wir wollen Blut, euer Blut das wolln wir seh‘n
    Denn ohne Blut könnten wir heut nicht mehr steh‘n
    Uns‘re wilden Abenteuer hab‘n den Blutverlust zum Preis
    Da hilft uns auch kein Schnaps kein Rum kein Bier und auch kein Reis

    Karli wollte letztens zu der Meerjungfrau geh‘n
    Er sah sie schon auf einer steilen Klippe oben steh‘n
    Scharfe Steine warn für Karli Pech trotz großem Mut
    Doch die Meerjungfrau die Gute spendet Karli gleich ihr Blut

    Sven der hat geprahlt er stielt sich einen Zwerg
    Und jeder Mensch der weiß die Zwerge wohnen halt am Berg
    Sven war im Bergsteigen leider nicht geübt
    Wie gut, dass nun der Zwerg auch dem Sven sein Blut gleich gibt

    Letztens ist es mir passiert ich ging durch den Wald
    Da sprang ein kleiner Räuber raus und schrie „Ich mach dich kalt!“
    Ich sag: Du kleiner Räuber bist im Herzen doch so gut
    Stell dich lieber hin und spende Seefahrern dein Blut

  •  8    Heimliche Liebe
    (T: Trad./Rian, M: Rian)

    Kein Feuer und auch keine Kohle
    Können brennen ach so heiß
    Wie heimliche Liebe
    Von der auch wirklich niemand weiß

    Keine Rose und auch keine Nelke
    Können blühen ach so schön
    Als wenn zwei verliebte Seelen
    Bei einander tun stehn

    Heimliche Liebe, ach so schön, ach so heiß, ach so schön
    Heimliche Liebe, von der niemand weiß

    Wir singen heute dieses Lied
    Zusammen, nicht allein
    Wir singen heute dieses Lied
    Von der Liebe von der niemand weiß

    Gib du mir einen Spiegel
    Ins Herz hinein
    Damit du kannst sehen
    Wie sehr ernst ich es mein

  •  9    Fels in der Brandung
    (T: Rian, M: Rian)

    Du bist wie eine Rose, im hellsten Sonnenschein
    Ragst empor über alle drüber, der Inbegriff von Glücklichsein
    Du erfüllst meine Sinne, alle fünf zur selben Zeit
    Kennst kein Gestern, Heut‘ oder Morgen, glücklifizierst mich jederzeit

    Du stehst neben mir wie ein Felsen, wie ein Fels in der Brandung
    Du hältst die Wellen auf, die mich umhauen wollen
    Du bist der Fels in der Brandung, ja der Fels, der Fels in der Brandung

    Du bist wie die Sonne im Winter, die zu Mittag im Süden steht
    Sie bestrahlt das schneebedeckte Tal, sieh nur, wie sie Hoffnung sät
    Ihr Licht bricht sich in den Schneekristallen, ihr Schein glänzt vor sich hin
    Ihr Dasein spendet Geborgenheit, Zuflucht, Wärme und Sinn

  •  10    Der schöne Jan
    (T: Rian, M: Rian)

    Der schöne Jan
    Hat immer einen Plan
    Für jede Maid
    Ist er stets bereit
    So manche Frau
    Die weiß das schon genau
    Und lässt den Jan
    Gerne an sich ran

    Zu mancher Stund‘, ist er gern der Dritte mit im Bund
    Er dämpft den Frust, und steigert eure Lust
    Wie ein Hirsch, ist er ständig auf der Pirsch
    Sein Gesicht, ich sags euch ein Gedicht

    Solltet ihr es immer noch nicht wissen
    Der Jan der hat ein ganz bequemes Kissen
    Er führt euch gerne in den 7. Himmel

    Steht er vor dir
    Dann weißt du er ist hier
    Deine Sehnsucht brennt
    Wenn er deinen Namen nennt
    Durch die Lüfte
    Ziehen seine Düfte
    Saug sie auf
    Lass den Dingen ihren Lauf

  •  11    Gelsenlied
    (T: Trad./Rian, M: Trad.)

    Fing mir eine Mücke heut, größer als ein Pferd wohl.
    Wer nicht hüpft ein Esel ist, größer als ein Pferd wohl. Tschamp!

  •  12    Caravanseray
    (M: Rian, T: Rian)

    Eine Festung in mitten der Nacht, wir kommen näher, es wird schon gelacht
    Möglichst rasch durch das Eingangstor, schnell zur Tee- und Kaffeestube vor

    Ich vernehme schon Klänge der Oud, auch Darabuka und Ney klingen gut
    Aus allen Richtungen strömen sie her, an diesen Ort tief im sandigen Meer

    Wir bestellen Wasserpfeifen-Tabak, Shishas blubbern mit den Flöten im Takt
    Alle warten auf den großen Moment, auf die beiden, die hier jeder kennt.

    Die beiden Tänzerinnen erhellen die Nacht
    So brennend heiß wie Feuer haben sie Funken entfacht
    Alle Augen starren auf ihren mystischen Tanz

  •  13    Tanzt
    (T: Rian, M: Rian)

    Wir pfeifen voll auf Prunk und Glanz
    Was heute zählt ist nur der Tanz
    Lasst uns über die Bretter schweben
    Könnt ihr es spüren? Könnt ihr es spüren? Wir leben!

    In unseren Adern kocht das Blut
    Gebt euch einen Ruck, zeigt jetzt Mut
    Denn ich sage euch: Lasst uns hier übernachten
    Könnt ihr es spüren? Könnt ihr es spüren? Wir atmen!

    Ich will alle tanzen sehn
    Lasst uns alle zum Schottisch drehn
    Pfeift auf Regeln, seid Tanz-Emanzen
    Könnt ihr es spüren? Könnt ihr es spüren? Wir tanzen!

  •  14    Krampus
    (T: Rian, M: Rian)

    Krampus, Krampus, Krampus, er kommt zu euch allen
    Krampus, Krampus, Krampus, er holt euch alle
    Er kommt zu euch allen, er sucht euch alle heim

    Kalte, raue Nacht
    Krampus ist erwacht
    Er stapft herum
    Durch Schnee und Sturm
    Fell, Horn und Leder
    Feuer, Kohle, Feder
    Rute, rote Zunge
    Des Teufels Junge

    Er kommt zu den Feinen
    Zu denen mit kurzen oder langen Beinen
    Er kommt zu den Armen
    Nirgends zeigt er Erbarmen
    Fackeln, sie leuchten hell
    Werfen Schatten auf sein Fell
    Fußspuren im tiefen Schnee
    Passt auf, er tut euch weh – Lauft!

  •  15    Schnapsal
    (T: Rian, M: Trad./Rian)

    Wir wanderten heute von Hütte zu Hütte
    Von Schlafplatz zu Schlafplatz
    Über Stock und Stein
    Doch jetzt sind wir hier und wir gönnen uns ein Schnapsal, gutes Schnapsal
    Prost und weg damit

    Wir wanderten heute von Mädchen zu Mädchen
    Von Schlafplatz zu Schlafplatz
    Über Stock und Stein
    Doch jetzt sind wir hier und wir gönnen uns ein Bussal, gutes Bussal
    Schmatz und her damit

ALLE ALBEN